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Geschichte


Geschichtliches

Urkunden belegen, dass Emmerke die älteste geschlossene Siedlung der Gegend war. 854 wird es erstmals in einem Güterverzeichnis des Klosters Corvey unter der Ortsbezeichnung Anmarki in Scotelingen erwähnt. Im Zuge der Aufteilung des Bistums Hildesheim in Kirchenbezirke bildete Emmerke zusammen mit 10 weiteren Dörfern den Bezirk Scotelingo, das spätere Amt Steuerwald.

Die Hildesheimer Kirche erhielt in Emmerke früh einen Hof übertragen und wie aus einer Urkunde Bischof Bernhards aus dem Jahre 1151 hervorgeht, war der Ort kirchenrechtlich der Kirche auf dem Moritzberg unterstellt. In weiteren Urkunden taucht der Ort 1146 und 1250/51 auch unter den Namen Embrike  und Embreke auf.

Im 13. und 14. Jhd. war ein Rittergeschlecht in Emmerke ansässig, das in seinem Wappen einen Balken zeigt, der schräg zur linken Schildecke aufsteigt und mit sechs Zinnen besetzt war. Der Balken erinnert an Haus und Stall, die Zinnen an Schmuck und Wehr des Hauses. Das Wappen genoss einst großes Ansehen und ist noch heute das Wappen des Ortes.


Historische Baulichkeiten

St.-Martinus Kirche

Zu finden: Martinsweg

Die Martinuskirche ist das älteste Bauwerk des Ortes. Romanische Teilungssäulen im unter Denkmalschutz stehende Kirchturm in Höhe des Glockenstuhls lassen darauf hindeuten, dass der Turm in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, also zur Zeit Bischof Bernwards, errichtet wurde. Bei der Fertigung der Bögen und Säulen wurde, wie noch heute deutlich zu erkennen ist, roter und weißer Sandstein verwendet. Dieses deutet auf eine Weisung Bernwards aus den ersten Jahren seines Pontifikats hin, in der es heisst: "Auf den Gutshöfen, die dem Dom gehören, sind Landkirchen aus Stein in rot-weißem Farbwechsel zu bauen oder zu renovieren".

Die Jahreszahl 1552 am Kirchturm weist auf eine Erneuerung der Westseite hin, Jahreszahlen in seiner Südseite sind Zeichen dafür, dass 1605 und 1683 bauliche Veränderungen am Turm vorgenommen wurden.

Das in dieser Zeit entstandene Kirchenschiff ist in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten geblieben. Bekannten Baugutachten ist zu entnehmen, dass das erste Kirchenschiff bis ins 16 Jhd. bestand und während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Ein neues Kirchenschiff wurde erst 1659 fertiggestellt und dieses 1694 durch eine Sakristei erweitert.

Der heutige Kirchenbau stammt aus dem Jahre 1840. 1862 wurde die Apsis erweitert und im Jahre 1905 erfolgte ein Sakristeianbau.

Vom Inventar der mittelalterlichen Kirche sind nur zwei Leuchter und eine Monstranz erhalten geblieben. Der Taufstein stammt aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Die zum heutigen Hochaltar gehörenden Barocksäulen, ein Altarbild mit Abendmahlsszene aus dem 17. Jhd. (eine freie Kopie nach einem Stich des Abendmahls von Leonardo da Vinci) an der linken Seitenwand des Kirchenschiffs sowie zwei Reliefs von etwa 1710 mit Figuren des Hl. Georg und Hl. Blasius rechts und links im vorderen Mittelschiff stammen aus dem Kloster Eschede (Haus Escherde), das bis zum 16. September 1810 ein Benediktinerinnenkloster war. Nach dessen Auflösung und dem Verkauf an den Grafen von Merveldt blieb die Klosterkirche zunächst kath. Pfarrkirche. 1837 verkaufte er das Kloster an König Ernst von Hannover und die Kirche wurde fortan als Scheune benutzt. Ihr Inventar wurde auf mehrere Gemeinden und so auch nach Emmerke verteilt.

Die Sanierung des 1000-jährigen Kirchturms wurde mit einer feierlichen Einweihung am 23. Juni 2019 abgeschlossen.

Die St.-Martinus-Kirche ist an verschiedenen Tagen geöffnet. Kirchturmführungen sind derzeit nicht möglich. Näheres erfahren Sie im Pfarrbüro.

Verschiedene alte Fachwerkhäuser

Wer sich Zeit nimmt für einen Spaziergang durch den Ort, der wird in Emmerke einige besonders schöne Fachwerkhäuser zu Gesicht bekommen. Sie alle sind bewohnt und können daher nur im Vorbeigehen bewundert werden.

Zu finden: z.B. die Häuser Junkernstraße 4 (ehemaliger Weinhagener Hof), Stobenstraße 7, Kirchtorweg 2, Stobenstraße/ Ecke Eulenstraße